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Zipfelkreuz - (Keuzigungsgruppe im Zipfel)

Das „Zipfelkreuz“ in der Marktstraße ist für alle ein Begriff. Diese dreiteilige Kreuzigungsgruppe mit Kreuz und Heiland, der Gottesmutter und dem Lieblingsjünger Johannes, trägt auf der Rückseite die Schrift: „Errichtet von Guttätern 1904“. Diese in etwa lebensgroße Darstellung ist ein Werk des Bamberger Bildhauers Dorsch.

Auf dem Platz, wo heute die Kreuzigungsgruppe steht, befand sich vorher eine Marter, die im Volksmund auch Pestmarter genannt wurde. Nach Erstellung des Zipfelkreuzes fand diese Marter außen an der Hofmauer des bäuerlichen Anwesens Lechner, Haus Nr. 50, einen neuen Platz.

Im Jahre 1954 stand diese Marter ein zweites Mal im Weg. Wegen eines Garagenbaues der von der Straßenseite her geöffnet war, suchten die Verantwortlichen wörtlichen nach einem neuen, geeigneten Standort. Der Kirchplatz er schien hier als sehr gelegen. Für die Leute in der Nachbarschaft aber war das Kreuz eine würdige Gebetsstätte. Während des Ersten Weltkrieges zündeten die Anlieger bei beginnender Dämmerung Kerzen an. Dies war immer mit einem gemeinsamen Gebet verbunden. Nach Ende des Krieges verlagerte sich das tägliche Abendgebet auf die Sonn- und Feiertage. Mit dem Zwölf-Uhr-Läuten begann man die Heiligen fünf Wunden zu beten. War jemand in der Nachbarschaft verstorben, so gedachte man des Verstorbenen mit einem Gebet vor dem Kreuz. Vor dem Zweiten Weltkrieg, im „Dritten Reich“, war es dann um das gemeinsame Gebet geschehen. Die Nazis hatten ein solches verboten.

Als am 13. April 1945 die Amerikaner kurz vor ihrem Einmarsch den Ort beschossen, beschädigte ein Granatsplitter die Figur des Lieblingsjüngers Johannes,

Auch im Örtlichen hat das Zipfelkreuz eine nicht zu verkennende Bedeutung. Bei der Fronleichnamsprozession wird hier ein Altar aufgebaut. Am Palmsonntag, am Weißen Sonntag und beim Erntedankfest beginnt der Zug zur Kirche immer am Kreuz.. Auch die Lichterprozession am Tag der ewigen Anbetung zieht am Kreuz vorbei.

Für die Nachbarn ist es eine Ehre, sich um das Kreuz zu kümmern. Gelegentlich werden kleinere Reparaturen von den Anliegern selbst getragen. 1992 ließ die Gemeinde dieses Kleinod von Grund auf renovieren..

Rudi Fischer