Unmittelbar an der Mittleren Brach, gegenüber der alten Schwesternstation in Burgebrach, steht einsam im Wiesengrund ein bescheidenes Kreuz. Im Volksmund wird dieses Kreuz das Pfarrer Schneider-oder das Schwesternkreuz genannt. Schwesternkreuz deshalb, weil es direkt hinter der alten Schwesternanlage steht. Der Name Pfarrer-Schneider-Kreuz erinnert an den plötzlichen Tod des Hochwürdigen Herrn Pfarrer Johann Schneider an dieser Stelle.

Pfarrer Johann Schneider, der den Titel „Definator“ innehatte, war ein großer Förderer der hiesigen Schwesternstation Doch nicht nur dies: Unter seiner Regie betätigte man auch den Kirchenbau in Ampferbach. Ampferbach gehörte damals noch zur Pfarrei Burgebrach. Aber nicht nur kirchliche Belange betrachtete er als seine Aufgabe. So gründete er am 9. Oktober 1904 den Darlehenskassen-Verein der Pfarrei Burgebrach. Hier war er auch als erster Vereinsvorsteher tätig. Er war Pfarrer und Helfer in einer Person. 1907 gab er den Vereinsvorstand an den Büttnermeister Johann Koch , aus Burgebrach weiter.

Am 7. Juli1859 wurde Johann Schneider in Kersbach bei Forchheim geboren. Bereits am 7.August 1882 empfing er die Priesterweihe. Seine späteren Kaplanstellen waren Schlüsselau, Hohenmirsberg bei Gößweinstein und Nürnberg (Unsere liebe Frau). Seine erste Pfarrstelle trat er am 24. August 1893 in Seßlach an, wo man ihn auch zum Ehrenbürger ernannte. Am 12. Februar 1904 kam er als Pfarrer nach Burgebrach. Hier wirkte er wie an allen Orten seines Priesterleben segensreich. Am 13. Mai1913, um 16:45 Uhr erlitt er beim täglichen Breviergebet entlang des Baches einen tödlichen Herzschlag.

Im 75.Jahr seines Todes wurde dieses Kreuz von Mitgliedern des örtlichen Heimatvereins gründlich renoviert und wieder am alten Platz, aufgestellt. Dies geschah in aller Stille, am 30. September 1988,. am Kirchweihfreitag.

Der Kreuzstein trägt die Inschrift:.„Zum Gedächtnis! Hier verschied eines jähen Todes H .H. Pfarrer Johann Schneider am 31.Mai 1913“.

Rudi Fischer