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Das Försdorfer Kreuz steht auf dem Grab des französischen Generaladjutanten Deverinns.

Försdorfer Kreuz / Franzosengrab

Südlich von Burgebrach, rechts an der Straße nach Försdorf, steht das Försdorfer Kreuz. Es wurde am 14. September 1842 von Guttätern errichtet. Seine Entstehung ist historisch.

Das Försdorfer Kreuz, im Volksmund auch Franzosengrab. genannt, erinnert an folgende Begebenheit. (siehe auch)

Im Dezember des Jahres 1800 entwickelten sich im Raum Burgebrach, Försdorf und Tempelsgreuth zwischen französischen und österreichischen Truppen lebhafte Gefechte, die beiderseitig mit großer Hartnäckigkeit geführt wurden. Hier wurde am 3. Dezember 1800 der französische Generaladjutant Deverinne aus Limoges (27 Jahre alt), auf den Steinknocksäckern reitend, schwer verwundet.

Auf einer Bahre soll er (Deverinne) in das 20 km entfernte Kloster Ebrach gekommen sein, wo man ihn pflegte. Seiner Verwundung erliegend. äußerte er den Wunsch an der Stelle begraben zu werden, wo ihn die Kugel traf. Dies geschah mit allen „kriegerischen Feierlichkeiten“, unter Beisein der Generäle, Duhesme und Sicard, die eigens von Bamberg nach Burgebrach kamen. Sogar eine Ehrenwache am frischen Grabhügel ordnete man an.

Nach Abzug der Franzosen soll das Grab gepflegt, aber auch geschändet worden sein. Nach einem Bericht der Bamberger Zeitung zum Geschehen bei Burgebrach soll der Gefallene Deverinne 26 Jahre alt und der einzige Sohn einer reichen und angesehenen Familie aus der Gegend von Limoges gewesen sein. Bereits mit 17 Jahren hatte die französische Armee Deverinne zum Hautmann einer Grenadierkompanie ernannt.

Deverinne selbst machte sich schon sehr früh in Italien durch seinen Mut und durch seine oft kaltblütigen Entscheidungen einen Namen. Nach Bekanntwerden seines Todes bei Burgebrach ging das Gerücht umher, nicht Deverinne,sondern General Jourdan sei gefallen. Jourdan war damals in ganz Franken wegen seiner Gräueltaten sehr gefürchtet.

Der Todesschuss auf Deverinne kam von einem österreichischen Kaiserjäger, der im Röhricht eines Weihers versteckt lag. Hier soll es sich um einen Löwensteiner gehandelt haben.

Um allen diese Stätte in Erinnerung zu halten, erstellten Mitglieder vom Heimatverein Burgebrach 1984 direkt neben dem Kreuz einen Gedenkstein, Er trägt die Inschrift: Försdorfer Kreuz Grabstätte, des französischen Generaladjutanten Deverinne – gefallen Dezember 1800“.

1990 wurde am Försdofer Kreuz ein neuer, ein aus Eichenholz geschnitzter Korpus angebracht. Zur Weihe des vom Burgebracher Bildhauer, Albin Schmittinger, geschaffenen Christuskörper war auch ein Vertreter des französischen Generalkonsulats, Herr Directeur Maurice Massard erschienen. Der alte,ursprüngliche Korpus, welcher aus dem Jahre 1842 stammt, schmückt jetzt das Innere des 1995 neu erbauten Leichenhauses mit Aussegnungshalle.

Am 1. November 1991 besuchte der französische Spielmannszug „Gueules Seches“ aus Limoges diese geschichtliche Stätte. Im Beisein von Maurice Massard, Bezirksrat Josef Klein und Bürgermeister Georg Bogensperger, legten die Franzosen einen Kranz nieder. Diese bescheidene Begegnung schloss mit den Worten:

„Und diese Worte hier aus Stein,
sollen Mahnung und Erinnerung sein.
Sie sollen nicht Sieg, nicht Niederlage künden,
ewige Freundschaft möge hier gründen.
Verständigung zwischen Völkern, der Nation,
das wäre aller Zeiten höchster Lohn.

Rudi Fischer